• Dominant Species: Marine ist ein knallhartes Wargame mit viel direkter Interaktion und folgenreichen Entscheidungen. Prunkstücke des Spiels sind die starke Interaktion bei der Aktionsauswahl und auf dem Spielplan. Der Aktionsauswahlmechanismus ist genial: Einerseits die interessante „Richtungsrestriktion“, andererseits das „schrittweise“ Freiräumen und Auffrischen der Aktionsfelder. Die Regeln sind für ein Spiel dieser Komplexität sehr eingängig.

    Bezüglich des Glücksfaktor bleiben kleinere Zweifel. Wir würden das Spiel gerne noch häufiger spielen, um zu schauen, wie sich mächtigere Karten in der Auslage und häufigere Terrain-Wechsel bei der Evolutions-Aktion auswirken.

    Im Vergleich zu Dominant Species ist Dominant Species: Marine in vielerlei Hinsicht das bessere Spiel: Das sofortige Ausführung der Aktion bei der Aktionsauswahl macht das Spiel leichtgängiger und reduziert die Vorplanskomponente. Dominant Species: Marine erfordert mehr taktische Flexibilität und etwas weniger strategische Finesse. Das Spiel spielt sich insgesamt schneller. Die Evolutionskarten greifen nicht so stark in das Spielgeschehen ein. Die Fähigkeitskarten für die Tierarten bringen eine schöne Variation herein. Die optische Aufbereitung des Spiels ist ebenfalls besser.

    Bewertungsgrundlage: Einige Partien (insbesondere das Basisspiel hatten wir zuvor schon gespielt)

    Bewertungen der Spielegourmets:

    • Median: 8,5
    • Arithmetisches Mittel: 8,3
  • Paladine des Westfrankenreichs ist ein sehr gutes multisolitäres Optimierspiel. Die Wartezeit bis zum nächsten eigenen Zug kann schon einmal länger sein, weshalb wir das Spiel mit maximal drei Spielenden bevorzugen. Besonders gefällig ist das Auswahlprinzip für die namensgebenden Paladine, bei denen regelmäßig entschieden werden muss, welcher taktische Rundenvorteil jetzt, später oder auch gar nicht mehr ins Spiel kommen soll. Auch der an Orléans angelehnte Mechanismus zum Einsatz der Arbeitenden überzeugt. Sorgsam gilt es im Spiel die Entwicklungen der Eigenschaften nachzuhalten – dies kann leicht übersehen werden. Ein paar Stadtbewohner*innen-Karten (nämlich die Knappen) haben wir als zu stark empfunden, was eine leichte Unwucht in das Spiel bringen kann. Die Erweiterung „Stadt der Kronen“ verbessert das Spiel, aber nicht so weit, dass wir diese immer gemeinsam mit dem Grundspiel spielen müssten.

    Bewertungsgrundlage: Einige Partien

    Bewertungen der Spielegourmets:

    • Median: 8,0
    • Arithmetisches Mittel: 8,0
  • Arche Nova ist ein vielschichtiger und runder Optimierer. Das Thema des Spiels ist klasse, die grafische Aufbereitung großartig. Es ist eines der wenigen bereits im Grundspiel sehr guten Spiele, die durch die Erweiterung noch deutlich verbessert werden. Nie ohne Wasserwelten! Gerade die vielen Entscheidungen zum Spielbeginn bereiten Freude. Einige von uns finden, dass für ein Spiel dieser Dauer und Komplexität der Glücksfaktor etwas zu hoch sei. Wir wirken dem sogar mit kleineren Hausregeln entgegen:

    • In Schritt F des Spielaufbaus hat jede mitspielende Person einmalig die Option ihre acht Zookarten in Gänze abzuwerfen und acht neue Zookarten zu ziehen.
    • In Schritt E des Spielaufbaus zieht jede*r Spieler*in 3 Endwertungskarten. Eine davon muss am Ende von Schritt F abgeworfen werden. Mit den übrigen 2 Endwertungskarten wird wie gewöhnlich verfahren.

    Bewertungsgrundlage: Sehr häufig (teilweise auch am Rechner)

    Bewertungen der Spielegourmets:

    • Median: 9,0
    • Arithmetisches Mittel: 9,3

  • Horseless Carriage ist ein fiddeliges Expertenspiel. Das sehr offene Puzzeln wirkt erst etwas überfordernd, spielte sich dann aber doch erstaunlich flüssig.

    Das Spiel kommt mit dem für Splotter Spellen typischen eher spartanischen Design daher. Sicher nichts für jeden. Kam dennoch sehr gut in unserer Spielerunde an. Ein Spiel, das aufgrund der recht hohen Komplexität und mannigfaltigen Interdependenzen sicher noch ein paar weitere Partien benötigt, um in allen Details überblickt zu werden.

    Bewertungsgrundlage: Erstpartie

    Bewertungen der Spielegourmets:

    • Median: 8,0
    • Arithmetisches Mittel: 7,8